Reformierti Landeschilene in de Schwiiz
Di reformierte Landeschilene in de Schwiiz hei ihre Ursprung in de Reformation im 16. Johrhundert, bsunders in de Reformation z Züri, wo im 1519 durch de Huldrych Zwingli usglöst worde-n-isch und de Reformation durch de Jean Calvin z Genf. D Weschtschwiizer Chilene sind starch vo de Genfer Reformation beiflusst, di in de Dütschschwiiz vo Züri. D Chilegeminschaft vo de Zwinglianer und de Calvinischte isch de Reformatore Jean Calvin und Heinrich Bullinger z verdanke, wo im 1549 im Consensus Tigurinus ihre Niderschlag gfunde het.
Gschicht
[ändere | Quälltäxt bearbeite]16. Johrhundert
[ändere | Quälltäxt bearbeite]D Reformation in de Schwiiz isch en Teil von ere politische Reform gsi, wo di wältlich Obrigkeit di Erneuerig vo de Chile bschlosse het. Z Züri isch si in de Johr 1522 und 1523 iigführt worde, z Sanggalle im 1524i uf Betriibe vom Vadian, z Bärn im 1528i unterm Berchtold Haller, z Schafuse im 1529i und im gliiche Johr z Basel durch de Johannes Oekolampad. In de Weschtschwiiz isch im 1530 Noieburg durch de Guillaume Farel zu de Reformation cho, 1535/36 Genf durch de Farel und de Calvin und s Waadtland, wo vo Bern isch eroberet worde, im 1536i. Au im Bündnerland het d Reformation Fuess gfasst und zwar ab em 1526i vo Chur us durch de Johannes Comander und in de 1550er-Johr im Engadin, im Bergell und im Puschlav.
Scho in de Reformationszit isch es, bsunder z Züri und schpäter au z Bärn, zu de Abschpaltig vo de Täufer cho, wo durch di reformierte Chilene und di staatlich Obrigkeit bluetig verfolgt worde sind. In de Reformation het dademit scho d Ufschpaltig vom Protestantismus in e reformierti-volchschirchlichi und e täuferisch-freichirlichi Bewegig aagfange. Au d Differenze zwüsche de Lutheraner und de Reformierte schtammed scho us de Reformationsziit. So het s Marbuger Religionsgschpröch, wo vom 1. bis 4. Oktober 1529 z Marburg a de Lahn schtattgfunde het und an dem de Martin Luther und de Huldrych Zwingli teilgnoh hei, kei Überiikunft brocht. Bsunders in de Abigmohlsfrog hei de Zwingli und de Luther sehr unterschidlichi Uffassige gha.
Au wenn di reformierte Chilene vom jewilige Schtand territorial organisiirt sind worde, hei si unterenand und – bsunders Züri und Genf – au über d Gränze vo de Eidgnosseschaft usse, vili Kontäkt zu andere reformierte Chilene pflägt. Genf, wo e theologischi Akademie het gha, wird no hüt mengisch Rom vom Proteschtantismus gnennt.
17. bis 19. Johrhundert
[ändere | Quälltäxt bearbeite]D Aabindig vo de reformierte Chile an de Schtaat isch vo Aafang aa sehr eng gsi. D Chile het jewils als Teil vom jewilige Schtand funktioniirt und uf eidgnössicher Ebeni hei mit de evangelische Tagsatzige regelmässigi Treffe schtattgfunde, aber es het kei gmeinsami Organisationsstruktur geh.
E Schwiizer Bsonderheit isch au d Entwicklig vom Bekenntnis. Im Gägesatz zu anderne Chilene, wo es bstimmti Bekenntnistext geh het und git, hei in de Schwiiz s apostolisch Glaubensbekenntnis, aber au s 2. Helvetisch Bekenntnis (1566), d onfessio Helvetica Posterior und di beide Genfer Katechisme vom Calvin (1537/1542), wo lang grundlegend und bedütend si gsi, ufgrund vo de Ufklärig und em Pietismus im 17. und 18. Johrhundert ihri Überzügigschraft verlore, so dass mit de Ziit alli formelle Verpflichtige abgschafft worde sind. De einzig grundlägend Text isch d Bible gsi und blibe.
D Struktur vo de meischte hütige Landeschilene isch in de zweite Hälfti vom 19. Johrhundert entschtande. Ihri Struktur het sich an de politische Strukur uf kantonaler Ebeni orientiirt. S Pendant zu de Gmeindsversammlig isch d Chilegmeindsversammlig, das zum Gmeindrot d Chilepfäg (je nach Kanton au Chilegmeindrot oder Chilevorschtand), zum Kantonsrot oder Grosse Rot d Synode (abgseh vom Bündnerland, wo d Synode de Zämmeschluss vo de Pfärrer isch) oder de Evangelisch Grossi Rot. Au d «Chileregiirig», meischt Chilerot gnennt, isch bis hüt s Pendant zum Regierigsrot. In konfessionell gschlossene Gebiet isch d Chilegmeind und di politisch Gmeind hüfig identisch gsi und me het Versammlige nöd ubedingt trennt vonenand durchgführt. D Verbindig zwüsche de Kantonalchilene isch immer ehner unverbindlich gsi. Di evangelisch Tagsatzig isch im 1858 durch d schwizerisch Chilekonferenz abgöst worde, wo sich einisch im Jahr zu ere Versammlig troffe het. Ufgrund vo de innerschwizerische Migration, wo mit de Gründig vom Bundesstaat im 1848 aagfange het und sither immer stärcher worde-n-isch, sind im Lauf vom 19., teilwis aber au erscht im 20. Johrhundert, au in de früehner rein katholische Kantön reformierti Landeschilene entschtande.
Bsunder sim 19. Johrhundert hets, unterstützt durch de Erweckigsbewegig, durch de Widerstand gege d liberal Theologii und gege staatlichi Iigriff in d Chile Abspaltige vo Freichilene geh. In de Weschtschwiiz sind das d Waadtländer Église libre évangélique (1847), d Église Évangélique Libre de Genève (1849) und im 1873 d Église évangélique neuchâteloise indépendante de l'État gsi. D Genfer Chile bestoht hüt no und isch Mitglied im Schwizerische Evangelische Chilebund, die beide andere hei sich wider mit de jewilige Landeschile zämmegschlosse, z Noieburg im 1943 und im Waadtland 1966. In de Dütschschwiiz isch es numme in einzelne Chilegmeinde zu setige Schpaltige cho, wi zum Bischspiel im 1865 z Aarau[1].
20. Johrhundert bis hüt
[ändere | Quälltäxt bearbeite]D Struktur vo de Chilene isch in vilne Landeschilene hüt noch so, wie si sich im 19. Johrhundert entwicklet het. Uf gsamtschwiizerischer Ebeni isch d schwizerisch Chilekonferenz im 1920 vom Schwizerische Evangelische Chilebund abglöst worde, zu dem sit em 1922 au d Schwiizer Methodischte ghöre.
Wils Verhältnis zwüsche Chile und Schtaat in de Schwiiz kantonal greglet isch, hei di einzelne Kantonalchilene es ganz unterschidlichs Verhältnis zum jewilige Kanton. Z Bärn, wo de Kanton d Löö vo de Pfärrer zahlt, isch d Verbindig immer no äng; au z Züri, wo de Kanton d Chile mit eme Pauschalbiitrag duet unterstütze, isch d Verbindig na es Stuck wyt daa; z Gämf degäge sind Chile und Staat nach em französische Vorbild komplett trännt. In 18 Kantön zahle au Firmene Chilestüüre, die sog. juristisch Chilestüür.
Landeschilene
[ändere | Quälltäxt bearbeite]Folgendi Landeschilene gits in de Schwiiz:
- Reformierti Chile Aargau
- Evangelisch-reformierti Landeschilene vo beide Appizell
- Evangelisch-reformierti Chile vom Baselbiet
- Evangelisch-reformierti Chile vo Basel-Stadt
- Reformierti Chiuche Bärn-Jura-Solothurn
- Evangelisch-reformierti Chiuche vom Kanton Fryburg
- Evangelisch-Reformierti Landeschile vom Kanton Glaris
- Evangelisch-Reformierti Landeschile Graubünde
- Evangelisch-Reformierti Chile vom Kanton Lozärn
- Evangelisch-Reformierti Chile Nidwalde
- Verband vo de Evangelisch-Reformierte Chilegmeinde vom Kanton Obwalde
- Evangelisch-reformierti Chile vom Kanton St. Galle
- Evangelisch-reformierti Chile vom Kanton Schaffhuuse
- Evangelisch-reformierti Kantonalchile Schwyz
- Evangelisch-Reformierti Chile im Kanton Soledurn
- Chiesa evangelica riformata nel Ticino
- Evangelischi Landeschile vom Kanton Thurgau
- Evangelisch-Reformierti Landeschile Uri
- Église Évangélique Réformée du canton de Vaud
- Evangelisch Reformierti Chile vom Wallis
- Evangelisch-reformierti Landeskirche vom Kanton Züri
- Evangelisch-reformierti Chilegmeinde vom Kanton Zug
Lueg au
[ändere | Quälltäxt bearbeite]Literatur
[ändere | Quälltäxt bearbeite]- Heinz Rüegger: Evangelisch-reformierte Kirchen. In: Historisches Lexikon vo dr Schwiiz.
Einzelnochwis
[ändere | Quälltäxt bearbeite]- ↑ Gschicht vo de Minoritätsgmeind z Aarau. Archiviert vom Original am 28. Oktober 2014; abgruefen am 4. April 2014.